{"id":8427,"date":"2023-06-28T17:58:50","date_gmt":"2023-06-28T15:58:50","guid":{"rendered":"https:\/\/interzero.at\/?p=8427"},"modified":"2023-07-25T10:00:33","modified_gmt":"2023-07-25T08:00:33","slug":"verpackung-vs-klimaschutz","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/interzero.at\/blog\/verpackung-vs-klimaschutz\/","title":{"rendered":"VERPACKUNG VS. KLIMASCHUTZ?"},"content":{"rendered":"

[vc_row][vc_column width=“1\/1″][vc_custom_heading heading_semantic=“h4″ text_size=“h4″ uncode_shortcode_id=“113594″]23. Juni, Innsbruck. Die Plattform Verpackung mit Zukunft organisierte in Kooperation mit MPREIS am 23. Juni 2023 einen interaktiven Pop-Up Stand in Innsbruck. Ziel des Pop-Up Standes ist ein offener und faktenbasierter Dialog mit der \u00d6ffentlichkeit zur Frage ob Verpackungen ein Problem oder doch Teil der L\u00f6sung, hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft, sind. Dazu werden Alltagsbeispiele zu den Themen Lebensmittelverschwendung, Recycling und der Wert und Nutzen von Verpackungen pr\u00e4sentiert. Unternehmen aus der gesamten Verpackungswertsch\u00f6pfungskette und der Handelspartner MPREIS haben dazu ihre Kr\u00e4fte geb\u00fcndelt.<\/strong>[\/vc_custom_heading][vc_column_text uncode_shortcode_id=“153366″]Verpackungen sind aus dem t\u00e4glichen Leben nicht wegzudenken, werden aber in der \u00f6ffentlichen Wahrnehmung meist mit umweltverschmutzendem M\u00fcll assoziiert sowie als Klimabelastung wahrgenommen. Insbesondere Kunststoffverpackungen haben einen schlechten Ruf. Die Forderung nach Verzicht auf Verpackungen zum Schutz unserer Umwelt ist l\u00e4ngst Teil der \u00f6ffentlichen Debatte. Trotz verst\u00e4rkter Aufkl\u00e4rungsarbeit der Verpackungsbranche und des Handels, halten sich einige Mythen hartn\u00e4ckig. \u201eWir sind auch der Meinung, dass jede \u00fcberfl\u00fcssige Verpackung zu vermeiden ist, m\u00f6chten aber den wichtigen Nutzen von Verpackungen nicht au\u00dfer Acht lassen\u201c, sagt Sandra Pechac, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrerin der Plattform Verpackung mit Zukunft. Der interaktive Pop-Up Stand soll Verbraucher:innen unterst\u00fctzen sich im Verpackungsdschungel zurecht zu finden und das Bewusstsein f\u00fcr Nachhaltigkeit im Alltag schaffen sowie praktische Tipps zu den Themen Lebensmittelverschwendung, Recycling und Kreislauff\u00e4higkeit von Verpackungen geben. \u201eJede und jeder von uns tr\u00e4gt Verantwortung f\u00fcr eine nachhaltigere Zukunft und kann einen Beitrag leisten\u201c, ist Sandra Pechac \u00fcberzeugt.<\/p>\n

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Gemeinsam Verantwortung \u00fcbernehmen<\/strong><\/h4>\n

Als Vertreter der 25 Mitglieder der Plattform waren Experten der Unternehmen ENGEL AUSTRIA GmbH, Interzero Circular Solutions Europe GmbH und ePac Innsbruck GmbH sowie der Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer von MPREIS vor Ort. Im Rahmen des Pop-Up Standes wurde im Dialog mit Konsument:innen der Wert und Nutzen von Verpackungen veranschaulicht, Vor- und Nachteile von verschiedenen Materialien beleuchtet und die Bedeutung von Verpackungsdesign und der richtigen Entsorgung f\u00fcr einen geschlossenen Kreislauf erkl\u00e4rt. \u201eDer Einsatz der optimalen Verpackung hat bei richtiger Entsorgung \u00fcberwiegend positive Effekte auf die \u00f6kologische Bilanz eines Produktes\u201c, lautet die Kernbotschaft.<\/p>\n

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So wenig wie m\u00f6glich, so viel wie n\u00f6tig<\/strong><\/h4>\n

\u201eIm Sinne der Ressourcenschonung ist es wichtig, dass ein Produkt gut gesch\u00fctzt und lange haltbar ist und in bester Qualit\u00e4t bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommt. Hier haben Verpackungen jeglicher Art, von Kunststoff \u00fcber Aluminium bis Karton und Glas, eine wichtige Funktion. Durch optimierte Verpackungen k\u00f6nnen Lebensmittelabf\u00e4lle um bis zu 75% reduziert werden. Der Umweltnutzen durch vermiedene Abf\u00e4lle ist damit in den meisten F\u00e4llen deutlich h\u00f6her als der Umweltaufwand f\u00fcr die Verpackung selbst\u201c, sagt David M\u00f6lk, CEO von MPREIS und erg\u00e4nzt: \u201eWir bei MPREIS \u00fcberpr\u00fcfen laufend, wo wir unn\u00f6tige Verpackungen vermeiden, Verpackungsmaterial einsparen und unsere Verpackungen verbessern k\u00f6nnen. Unsere MPREIS-Alpenmetzgerei hat beispielsweise die Fleischtassen f\u00fcr Faschiertes und geschnittenes Fleisch auf rPET umgestellt. Die neue Verpackung nutzt erstens einen Mono-Kunststoff und zweitens ein Rezyklat, ist also in doppeltem Sinne positiv. Bei Fleisch gibt es leider keine vern\u00fcnftige Alternative zu Plastik bzw. Kunststoff. Wir konnten insgesamt jedoch 6.000 kg Kunststoff auf rezykliertes PET umstellen, was den Rohstoff- bzw. Ressourceneinsatz erheblich verringert hat.\u201c<\/p>\n

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Kunststoff kann auch smart sein<\/strong><\/h4>\n

Als Plattform Verpackung mit Zukunft sind wir davon \u00fcberzeugt, dass alle Verpackungsmaterialien ihre Daseinsberechtigung haben. Es muss immer von Fall zu Fall beurteilt werden, welche Verpackungsl\u00f6sung die kl\u00fcgste und nachhaltigste ist. \u201eFlexible Verpackungen aus Kunststoff beispielsweise haben einige Umweltvorteile wie etwa weniger Lebensmittelabf\u00e4lle durch wiederverschlie\u00dfbare Verpackungen und weniger CO2-Emissionen beim Transport durch das geringe Gewicht\u201c, erkl\u00e4rt Norbert Zillner, Sales Executive Austria von Verpackungshersteller ePac, der Ende April ein Werk in Zams in Tirol er\u00f6ffnet hat. \u201eUnsere kohlenstoffneutralen HP-Druckmaschinen sorgen daf\u00fcr, dass die Umweltauswirkungen beim Bedrucken unserer Beutel und unseres Rollenmaterials wesentlich niedriger sind als beim konventionellen Druck.\u201c EPac produziert flexible Verpackungen regional auf Anfrage, wodurch \u00dcberproduktion verhindert werden kann und ungenutzte Kunststoffverpackungen somit nicht auf der Deponie landen.<\/p>\n

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Innovative L\u00f6sungen f\u00fcr die Kreislaufwirtschaft<\/strong><\/h4>\n

Aktuell sehen wir in Europa zwei Trends: die Digitalisierung und die Kreislaufwirtschaft. Beide Themen leisten einen gro\u00dfen Beitrag, den Energieverbrauch in der kunststoffverarbeitenden Industrie zu senken und das Klima zu sch\u00fctzen. \u201eDer Aufbau einer Kreislaufwirtschaft braucht neue Ideen\u201c, wei\u00df Christoph Lhota, Leiter des Gesch\u00e4ftsbereichs Packaging bei ENGEL, eines der f\u00fchrenden Unternehmen im Kunststoffmaschinenbau. Das Beispiel, das er pr\u00e4sentiert, ist auch f\u00fcr Nicht-Fachleute greifbar. Es geht um Lebensmittelverpackungen und PET, das Material, das jeder von Getr\u00e4nkeflaschen kennt. Das Besondere dieses Materials ist, dass es sich beliebig oft recyclen l\u00e4sst und nach EU-Recht als bislang einziger Kunststoff auch als Rezyklat wieder f\u00fcr die Herstellung von Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden kann. In recycelter Form hei\u00dft das Material rPET. Bislang werden aus rPET haupts\u00e4chlich Flaschen produziert. \u201eGemeinsam mit Partnerunternehmen wollen wir den Einsatzbereich erweitern\u201c, so Lhota. Ein sehr gro\u00dfer Markt hierf\u00fcr sind zum Beispiel Schalen f\u00fcr Frischeprodukte wie Feinkostsalate. Diese Verpackungen werden in D\u00fcnnwandtechnik produziert, das hei\u00dft, sie brauchen nur sehr wenig Material, sehr wenig Energie und wiegen fast nichts, um auch in der Logistik und im Handel nicht unn\u00f6tig Energie zu verbrauchen. Entwicklungspartner von ENGEL ist hierbei der Verpackungs- und Recyclingspezialist ALPLA Group, Gr\u00fcndungsmitglied der Plattform Verpackung mit Zukunft.<\/p>\n

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Verpackungsoptimierung als Schl\u00fcssel<\/strong><\/h4>\n

Bevorstehende rechtliche \u00c4nderungen und dadurch anstehende Verpflichtungen stellen Handel und Industrie aktuell vor gro\u00dfe Herausforderungen: Ab 2024 gilt in \u00d6sterreich eine gesetzliche Mehrwegangebotspflicht f\u00fcr den Lebensmitteleinzelhandel. Ab 2030 sollen EU-weit nur mehr recycelbare Verpackungen hergestellt werden d\u00fcrfen. \u201eEine umfassende Kreislaufwirtschaft ist dabei nicht nur eine m\u00f6gliche L\u00f6sung, sondern eine unabdingbare Notwendigkeit,\u201c ist Wolfgang Rabl, Head of Sales bei Interzero <\/strong>\u00fcberzeugt. Das Unternehmen bietet Lizenzierungsl\u00f6sungen, Entsorgungskonzepte f\u00fcr Unternehmen und unterst\u00fctzt bei der Verpackungsentwicklung. \u201eWas es nun auf Unternehmensseite braucht, sind innovative, effektive und ganzheitliche Mehrweg- und Kunststoffrecyclinglo\u0308sungen. Verpackungen m\u00fcssen heutzutage recyclingf\u00e4hig sein, damit die Rohstoffe so lange wie m\u00f6glich genutzt und anschlie\u00dfend wieder in neue, zirkul\u00e4re Wertsch\u00f6pfungsketten eingebracht werden k\u00f6nnen. Ganz nach dem Motto: Abfall ist Rohstoff am falschen Ort\u201c, erg\u00e4nzt er.<\/p>\n

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Gesamte Wertsch\u00f6pfungskette bringen Kreislaufwirtschaft voran<\/strong><\/h4>\n

\u201eUm unsere Ziele auf nationaler und EU-Ebene zu erreichen, braucht es die gesamte Wertsch\u00f6pfungskette. Jeder Akteur spielt eine wichtige Rolle bei der L\u00f6sung der Herausforderungen\u201c, sagt Sandra Pechac. \u201eDurch den bewussten Umgang mit Verpackungen k\u00f6nnen wir gemeinsam eine funktionierende Kreislaufwirtschaft etablieren, in der Verpackungen Teil der L\u00f6sung sind und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Veranstaltungen wie diese sind unglaublich wichtig, um diesen Mindsetshift auch bei der Bev\u00f6lkerung sichtbar zu machen\u201c, ist sie \u00fcberzeugt.<\/p>\n